ökumenische Gebetswoche 2022
Aus Pandemiegründen wieder in der kath. Pfarrkirche St. Georg in Rottenburg feierten evangelische und katholische Christen einen gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst. Pfarrerin Veronika Mavridis, Pfarrer Alfons Leibl und Gemeindereferent Robert Lentner brachten den Gottesdienstbesuchern das Motto der Gebetswoche 2022 „Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihn anzubeten“ näher. Mitglieder des „Jungen Chores“ hatte die musikalische Gestaltung übernommen.
Als Thema der heurigen Gebetswoche wählten die Christen des Nahen Ostens den Sterns, der im Osten aufgeht. Dies hat mehrere Gründe. Die Christen im Westen feiern Weihnachten, aber das ältere und für viele Christen des Ostens wichtigste Fest ist das „Drei-Königsfest“, das Fest der Erscheinung des Herrn.
Die Christen im Nahen Osten sehen im Stern ein wichtiges Symbol: Die globale COVID-19-Pandemie hat eine Wirtschaftskrise ausgelöst, und es scheitern diejenigen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen, die dem Schutz der Schwächsten und am meisten Verletzlichen dienen sollten. Das macht uns nachdrücklich bewusst, dass die Welt ein Licht braucht, das in der Finsternis leuchtet.
In seinen Anfangsworten verwies Pfarrer Alfons Leibl auf die vielfältige Bedeutung des Wortes Stern / Star hin. Er erwähnte eine aktuelle TV-Show, in der sich die Teilnehmer gern als Star sähen. Leibl warnte davor nur dem eigenen Stern zu folgen. Das sei gefährlich und könne in die Irre führen. Früher folgten die Menschen den Sternen am Himmel. Für uns soll heute Jesus der Stern am Himmel sein, den es zu folgen sei, wie es die Sterndeuter vor 2000 Jahren schon taten.
Pfarrerin Veronika Mavridis bat die Gottesdienstteilnehmer die ausgeteilten Papiersterne mit dem Vornamen zu beschriften. Die Sterne wurden dann an eine Stellwand geheftet an der schon der Stern zu Betlehem zu sehen war. Damit sollte symbolisiert werden, dass die Gläubigen dem Stern folgen wollen.
Vor dem gemeinsamen Segen bat Mavridis um Spenden für ein ökumenisches Flüchtlingsprojekt der griechisch-orthodoxen Kirche.
(Foto u. Text: Bernhard Sotzny)